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workshops:tustep:dhd202015_graz:texte_setzen

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5. Texte setzen: *SATZ

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TUSTEP bietet mit dem Satzprogramm (#SATZ) von Wilhelm Ott ein sehr leistungsfähiges „Werksatzsystem“ (Ott 2014, S. 116). Um Anfängern den Einstieg in das Setzen mit TUSTEP zu erleichtern, wurde zusätzlich von Friedrich Seck mit dem Standardmakro #*SATZ eine Auskopplung des Satzprogramms geschaffen, welches diverse Voreinstellungen, Dokument- und Formatvorlagen sowie ein XML-Tagset zur Codierung der Texte bereitstellt.
Für den Einstieg steht eine detaillierte Erläuterung zur Verfügung (Link).

Für viele Anwendungen bis hin zum Satz von Dissertationen wurde das Standardmakro #*SATZ bereits eingesetzt. Sobald der Leistungsumfang des Standardmakros nicht mehr ausreicht (z.B. die fehlende Möglichkeit zum Satz von Apparaten), sollte der Umstieg auf das Satzprogramm #SATZ wesentlich einfacher erfolgen. Im Handout (s. Übersichtsseite zum Workshop) sind einige Unterschiede zwischen beiden Programmen aufgelistet.

Im Folgenden werden einige Beispiele für Satzaufrufe sowie die Verwendung einzelner Bestandteile von #*SATZ vorgestellt. Es empfiehlt sich zudem die Lektüre der sehr kompakten Beschreibung.

Als Beispieldatei dient eine Version des Märchens 'Der Froschkönig' (fr_sa1.tf), die ausgehend von der XML-Datei (s.o.) für den Satz vorbereitet wurde (Entfernen des TEI-Headers, Austausch von TEI-Markup in #*SATZ-XML):

fr_sa1.tf [8 KB]


Damit die Datei geöffnet und bearbeitet werden kann, muss sie zum Schreiben angemeldet werden:

#ANMELDE,fr_sa1.tf,SCHREIBEN=+


Zur Demonstration einer benutzerspezifischen Änderung von Dokument- und Formatvorlagen sind in der Datei satzpatr.seg zwei Segmente mit modifizierten Vorlagen enthalten, die später benutzt werden. Die Datei satzpatr.seg muss für die Einbindung zum Lesen angemeldet sein.

satzpatr.seg [22 KB]

#AN,satzpatr.segm,LESEN=+


Aufruf von #*SATZ mit einer Eingabemaske

Die Funktionalität von #*SATZ kann über eine graphische Benutzeroberfläche (graphical user interface, GUI) gesteuert werden. Hier können beispielsweise folgende Spezifikationen ausgewählt werden:

  • Quelldatei
  • Dokumentenvorlage (DIN A4, DIN A5…)
  • Schriftart
  • Anzahl der Spalten


Die graphische Benutzeroberfläche kann mit dem folgenden Kommando aufgerufen werden:

#*M,SATZ


Eingabe und Bearbeitung von Satzdaten im Editor (Modus Ediere)

Das Standardmakro #*SATZ bietet darüber hinaus eine eigene Editordefinition (=spezielle GUI) an, mit der die Texte für den Satz erstellt, kontrolliert und aufbereitet werden können. Hierzu stehen vorgefertigte Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zum Beispiel:

  • Tagprüfungen
  • Suchmöglichkeit nach typischen Fehlern
  • Eingabehilfen (Anzeige aller vorgesehen Tags, inkl. Erklärung und dazugehörigem Shortcut)


Die Beispieldatei kann mit folgendem Kommando im Modus Ediere geöffnet werden:

#*SATZ,fr_sa1.tf,MO=ED


Setzen mit unterschiedlichen Einstellungen (=Parametern)

Der Satzlauf für die Beispieldatei kann entweder wie oben erwähnt über die GUI erfolgen oder mit Kommandos wie den nachfolgenden, welche die Datei mit unterschiedlichen Schriftarten und Dokumentvorlagen setzen und eine Postscript-Datei erzeugt.

Achtung!
„Für die Ausgabe der PS-Datei(en) benötigen Sie innerhalb von Windows und Linux (nicht auf Mac OS!) die kostenfreien Programme GhostScript und GhostView.“ (s. #SATZ).

Kommandoaufrufe zum Ausprobieren unterschiedlicher Spezifikationen:

#*SATZ,fr_sa1.tf, MO=satz, PAR=a4, AUSF=s'd
#*SATZ,fr_sa1.tf, MO=satz, PAR=a4weit, AUSF=s'd
#*SATZ,fr_sa1.tf, MO=satz, PAR=a42spalt, AUSF=s'd, SCH=palatino
#*SATZ,fr_sa1.tf, MO=satz, PAR=a43spalt, AUSF=s'd, SCH=bookman


Benutzerspezifische Einstellungen

In der Datei SATZPATR.SEG kann der Benutzer eigene Dokument- und Formatvorlagen definieren bzw. bestehende Vorlagen an individuelle Präferenzen anpassen. Zum detaillierten Vorgehen hierbei s. ›Anhang 2: Eigene Satzparameter. Änderungen in #* SATZ‹ der ›Beschreibung des Standard-Makros #* SATZ‹.

Beispiel: Aufruf mit Parametersatz »a4ms« aus der Datei SATZPATR.SEG mit individuellen
Definitionen zu Satzspiegel, Abständen, Zeilendurchschuss…:

#*SATZ,fr_sa1.tf, MO=satz, PAR=a4ms, AUSF=s'd, SCH=schoolbook

Aufruf mit Parametersatz »a4ms2h« für zweispaltigen Satz mit den sonst gleichen Definitionen wie bei a4ms:

#*SATZ,fr_sa1.tf, MO=satz, PAR=a4ms2h, AUSF=s'd, SCH=schoolbook


Ausblick

Weitere Beispiele für die Benutzung von #*SATZ, insbesondere die Einbindung in Workflows (z.B. XML-Datei → Verarbeitung mit TUSCRIPT → Satz mit #*SATZ) finden sich in der Segmentdatei export_segm (vgl. auch die ausführlichere Darstellung zur Benutzung im Handout).

export_segm [34 KB]


Die Datei export_segm muss zunächst zum Lesen angemeldet und anschließend als Makrodatei definiert werden:

#ANMELDE,export_segm,LESEN=+
#DEFINIERE,MAKRO:1=export_segm


Ausgabe als HTML mit Syntax-Highlighting

$html,frosch–1.xml,frosch–1.html

Mit diesem Kommando wird das Segment html in der Datei export_segm ausgeführt, welches die XML-Datei frosch-1.xml verarbeitet. Hierbei wird aus der TEI-Codierung ein HTML erzeugt und anschließend abgefragt, ob bei der Darstellung des HTML im Browser ein Syntax-Highlighting gewünscht ist. Hierbei kann mit dem TUSTEP Pattern Matching verwendet werden, um hervorzuhebende Zeichenfolgen zu definieren, z.B.

Frosch{00}{&a}'Prinz'


Ausgabe als HTML zur Herstellung eines ePub mit [[http://calibre-ebook.com|Calibre]]

$html4epub,frosch–1.xml,frosch–1a.html


Ausgabe als PS/PDF

$satz_fr,frosch–1.xml

Das Makro satz_fr erstellt aus der Datei frosch-1.xml eine Zwischendatei in der Codierung des Standardmakros #*SATZ, setzt diese anschließend und erzeugt aus der Postscriptdatei eine PDF-Datei. Im Ergebnis liegen im Projektverzeichnis die Zieldateien fr_satz.ps und fr_satz.pdf vor. Unter Mac und Windows wird zudem die Postscript-Datei geöffnet, unter Linux die
PDF-Datei.

Ausgabe als Plain Text

$plaintxt,frosch–1.xml,fr_1.txt,fr_2.txt

Der Inhalt der XML-Datei wird in die Datei fr_1.txt ohne Markup, aber unter Beibehaltung von formatierenden Leerzeichen und Leerzeilen exportiert. In der Datei fr_2.txt sind
diese Formatierungselemente entfernt.

Ausgabe als RTF mit Modus=Export

$satz2rtf,frosch–1.xml


Aus der TEI–XML-Datei wird eine TUSTEP-Textdatei mit den für das Standardmakro #*SATZ vorgesehenen Tags erstellt, die anschließend als RTF-Datei ausgegeben wird. Dieser Export funktioniert mit der gleichen Routine wie der in Punkt 6 geschilderte Export, allerdings kann im Export aus dem Standardmakro heraus keine Parameterdatei zur Steuerung der Formatierung angegeben werden.


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